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  Die Bergwelt Galiziens  
 
Meine Galizienreise

Ich fahre schon seit vielen Jahren Motorrad und habe schon immer weiter Reisen in Europa unternommen. Was ich mir aber diesmal vorgenommen hatte, war etwas ganz besonderes. Ich wollte mit einem geländetauglichen Motorrad bis nach Spanien fahren, um dort auch im Gelände und in den Bergen – off road – zu fahren. Dazu habe ich mir, quasi als Kompromiss zwischen Strasse und Gelände, eine Yamaha TTR 600 gebraucht vor der Reise gekauft.

Mich interessierte aber nicht nur das Motorradfahren, sondern auch die Menschen in Spanien, ihre Kultur, ihre Besonderheiten. Auch wollte Spanisch – el Castellano – in der Praxis benutzen. Deshalb hatte ich Kontakt zu zwei Foren aufgenommen Endurogalicia.com und ein Enduroforum aus Andalusien. Die Antwort aus Galizien war spontan sehr freundschaftlich und symphatisch. Der Kontakt führte so weit, dass mich 4 Forumsteilnehmer einluden zu kommen: Chatarrero, Cebolo, Jajergos und Tito-WR. 

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So sattelte ich mein Motorrad mit Zelt und Ausrüstung um nach Galizien zu fahren. Quer durch Frankreich – Mühlhausen, Besancon, Bourdeaux,- und dann nach Spanien – San Sebastian, Vitoria, Haro, Burgos, León,- und dann mein erstes Ziel in Galizien: Santiago de Compostela. Wow, 2200 km in viereinhalb Tagen! Mit brennendem Arsch und erschöpft habe ich es geschafft. 

Da Chatarrero erst am Sonntag Zeit hatte, habe ich mir die interessante Stadt am Samstag und Sonntag in Ruhe angeschaut. Viel Geschichte und alles aus Granit. Santiago lässt sich nicht an einem Wochenende kennen lernen! Am Sonntagabend kam dann Chatarerro auf denn Campingplatz,hat mich sofort identifiziert und mich freundschaftlich begrüßt. Wir sind dann in seine Garage gegangen und haben uns viel über Reifen und Technik unterhalten. Als es schon dämmerte haben wir noch schnell eine erste Runde ins Gelände gemacht - auf einer Kawasaki 250 2takt- (ich hatte ja noch Straßenreifen drauf)[album][/album] und er hat mir von einem Berg mit tollem Ausblick Santiago von oben und bei Nacht gezeigt. Zurück ging es dann im Dunkeln und mit Scheinwerfern. Jejeje : Mein erster kurzer Kontakt mit den Bergen Galiziens!! Ein vielversprechender Anfang. Danach ging es dann zusammen mit Paula – Chatarerros Freundin- in ein Lokal und ich aß zum ersten Mal Pulpo mit Pimiento! –-Dann kleine Tintenfische paniert und Sardinen. Isst man immer so reichhaltig und gut in Galizien? Sehr lecker und mit Chupitos de Hierba, Café y Crema verdünnt. Dazu schienen die Estrellas de Galiza. Na, dass war einmal ein toller Empfang in Galizien.

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Am Montag bin ich dann bei gutem Wetter weiter nach Baiona gefahren. Dort haben mich dann Cebolo und sein Freund Adolfo fröhlich und bester Laune im Hafen in Empfang genommen. Erst einmal sind wir ganz vorzüglich ein Restaurant (die Mühle?) essen gegangen. 

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Wow: un Chuletó gigante extremamente rico perparado en la mesa sobre una piedra calentado por charcoles. Ein Genuss der besonderen Art. Aber auch der Pulpo alla plancha war ganz hervorragend.
Nach diesem feinen Essen ging es dann zur Werkstatt, die zwischenzeitlich meine Strassenreifen gegen Enduroreifen gewechselt hatten. Kurz vor der Dunkelheit hatten wir dann die Räder gewechselt und auf Cebolos Vorschlag hin wurden sie auch direkt im Gelände ausprobiert. Es scheint eine Besonderheit der Galizischen Motorristas zu sein, bei einbrechender Dunkelheit loszufahren und bei Dunkelheit mit Scheinwerferlicht heimzukehren… ist das so? ;-)

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Hier nun war ich zum erstenmal mit der TTR im Gelände. Und es dauerte auch nicht lange, und ich lag schon zum ersten Mal im Dreck. Und die TTR mag es gar nicht gerne, wenn sie stürzt. Danach will sie par tout nicht mehr anspringen. Und da sie nur über einen Kickstarter verfügt, ist sie dann oft nur sehr schwer zu starten. Egal, es war der Anfang und der erste Ausritt mit ihr im Gelände. 

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Am nächsten morgen – nach einer angenehmen Nacht im empfehlenswerten Hotel Baiona – brachen wir dann zu dritt für eine Tagetour in die Berge der Umgebung auf. Auf dem Programm standen die Sehenswürdigkeiten der Bergwelt – Super Aussichtspunkte über die phantastische Küstenlandschaft Baionas bis hin zum Blick über den Ria Mino nach Portugal. Sowie einige – zumindest für mich – sehr schwierige Passagen im Gelände. Es war Superwetter und die Launa war prima. Einige Male habe ich mich noch auf die Fresse gelegt, aber es wurde weniger. Bis auf das sehr schlechte Startverhalten der TTR funktioniert sie durchaus im echten Gelände. Allerdings ist sie etwas schwer und wurde von mir direkt „Dinosaurier“ getauft. Cebolo bot mir nach einiger Zeit an, doch einmal auf seiner WR 250 F zu fahren. Das habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen! Wesentlich handlicher, mit niedrigem Schwerpunkt und: E-Starter! Für mich war es eine Erleichterung auf seine Maschine zu wechseln. Vielen Dank hier noch einmal an Cebolo! Er zeigte mir während dessen, was ein Spezialist auf der TTR alles hinkriegt. Man muss halt fahren können, dann geht es auch mit der TTR. ;-)

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Irgendwann wollte aber Cebolo dann doch wieder seine Maschine haben und es ging weiter auf meiner.Um dieMittagszeit haben wir eine entspannte Rast an einer kleinen Gaststätte gemacht und Cola sowie die mitgebrachten Sandwhiches verzehrt. Schaut euch die Bilder an, sie verdeutlichen am Besten, wie es war und welch grandiosen Aussichten die Bergwelt Baionas bietet!!

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Nach 8 Stunden im Gelände habe ich dann die Segel gestrichen – ich war völlig fertig - und wir kehrten zurück in die Stadt. Wow, was für ein Tag mit den beiden symphatischen Motorristas aus Baiona!!!

Am nächsten Tag bot mit Adolfo an mit ihm und einem Freund nach Portugal zu fahren um dort etwas leckeres zu essen. So folgte ein relaxter angenehmer Tag. Über die pittoreske Küstenstrasse ging es zunächst zu einem alten Kloster, welches direkt am Meeresufer steht, und somit eine Besonderheit darstellt. Danach besichtigten wir eine uralte Siedlung der Kelten mit ihren Rundhütten aus Granitsteinen errichtet. Sie werden auch Castros genannt (Fidel Castros = muchos de ellos??). Sehr interessant, da in diesem Dorf immerhin ca. 1500 Kelten siedelten. Auf der gegenüberliegenden Seite des Ria Mino erreichten wir dann über die von Herrn Eiffel errichtete Stahlbrücke Portugal. Nach einem üppigen Mal einem Restaurant ging es dann gemütlich wieder heimwärts.

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Den Abend verbrachte ich dann mit Adolfo Ribeiros trinkend in Baiona. Es war sehr lustig und wir haben viele seiner Freunde getroffen. So habe ich viele verschiedene Bars und einige der Einwohner kennen gelernt. Am nächsten Tag waren dann ein starker Kaffee und eine Aspirin fällig.

Nach dem Erholungstag ging es dann erneut in die Berge. Nach meinem Empfinden klappte es schon besser auf der TTR. Cebolo und Adolfo haben sich aber auch sehr viel Mühe gegeben, mir nützliche Tipps zu geben. Plötzlich verschwanden beide eine steilen Felsabhang hinauf. Ich wusste nicht so recht, ob ich warten oder folgen sollte. So entschied ich mich folgen. Oh Gott, wie steil und scheinbar ohne Ende. Auf dem letzten Meter gab es noch einmal eine spezielle Hürde und da lag ich schon vor den Füssen der beiden. Die waren dann doch etwas verwundert, dass ich ihnen mit dem Dinosaurier gefolgt war, aber auch erfreut, dass ich es immerhin bis oben geschafft hatte! 

Es gab dann noch tolle Orte zu besichigen: Steinzeitliche Felsenreliefs, zwei Plätze, auf denen die Wildpferde einmal im Jahr zusammen getrieben werden aber auch versteckte Quellen und Wasserfälle, die sonst kaum ein Mensch sieht. Mönche errichteten spezielle Ketten von kleinen Wassermühlen, die zum Mahlen von Getreide genutzt wurden und vieles mehr. 


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Unterwegs trafen wir dann noch Angel, der uns stolz seine neue KTM 400 vorstellte. Die musste natürlich direkt von Adolfo und Cebole probe gefahren werden.

Schell ging auch dieser Tag vorüber und mein Aufenthalt in Baiona neigte sich bereits seinem Ende zu. Am nächsten Morgen wurden wieder die Strassenreifen aufgezogen und das Mopped für die Weiterreise nach Santiago erneute gesattelt. Vielen Dank an Cebolo und Aolfo für ihre Generosität, Freundschaft und die tollen, unvergeßlichen Eindrücke in Baiona!!!!!!!!

Ab nächsten Tag wurde die TTR wieder beladen und es ging ab nach Santiago. Dort traf ich wieder Chatarrero und seine Freundin Pauline. Nach ich meine Sachen in einer preiswerten Pension untergebracht hatte trafen wir uns um zu einer Fería zu gehen. Dort trafen wir Freunde und Bekannte von Chatarrero und Pauline. Pulpo auf Galizische Art stand auf dem Speiseplan und anschließend spielten zwei Band draußen zum Tanze auf. Es war ein sehr netter Abend in symphatischer Gesellschaft.

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Tags darauf war es dann soweit: Chatarrero hatte 10 weitere vom Stamme der Offroad-Freaks zusammengetrommelt und mir superfreundlicherweise seine GasGas zur Verfügung gestellt. 

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Hier ein paar Vids zur atmosphärischen Untermalung! :D Der Typ mit der gelben GasGas dem blauen Trikot und dem Blauen Helm iss meiner einer. Etwas Geduld mit den Vids, brauchen etwas Zeit zum Laden und Puffern. 

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So brauchte ich nicht erneut die Reifen bei meinem Dinosaurier wechseln. Außerdem war die GasGas natürlich wesentlich besser für das Geländer geeignet. Der Himmel hatte sich bewölkt aber vormittags blieb es zum Glück noch trocken. Im Gelände hatte ich teilweise Probleme mit einer beschlagenen Brille, sodass ich nicht immer sehen konnte, wo es lang ging. Toll fand ich, dass sich alle immer geholfen haben und es eine Superstimmung war. So macht das Offroadfahren Spass! 

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Wir sind nicht so weit gefahren wir in Baiona, dafür gab es ein konsequentes Training für Anfänger wie mich, aber auch die Fortgeschrittenen kamen auf ihren Spass. Für mich war es ein super anstrengender Tag – so wie auch in Baiona- aber ein ebenso unvergessliches Erlebnis. 

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Ein Anfängerkurs im Zeitraffer! Nach einem tollen Essen in einem kleinen Restaurant ging es dann erneut ins Gelände. Diesmal aber bei anscheinend typischen galizischen Wetter: Starker kalter Wind und Dauerregen! Schlamm, Nässe, und durchgeweicht bis auf die Haut. 
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Aber an jedem neuen Hang oder jeder schwierigen Abfahrt ist es mir sofort wieder warm geworden. Am Abend kehrten wir zurück in Chatarreros Garage. Alle müde aber sehr zufrieden mit diesem einmaligen Tag! Vielen, vielen Dank an Chatarerro und an seine tollen Freunde aus Santiago. Jejeje 

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Oskar begleitete uns dann Abends zu einem guten Essen danach in eine Disko, wo wir noch das eine und das andere Getränk auf den Tag nahmen.

Sonntag war dann mein letzter Tag in Galizien. Wir unternahmen eine Fahrt ans Ende der Welt und blickten bei stürmischer See hinaus Richtung Amerika. Ein Besuch bei Freunden und wiederum einem tollen galizischen Essen ging es dann zurück nach Santiago.

Ausgeläutet wurde mein Aufenthalt dann im Carpe Diem in Santiago, da ich ja unbedingt noch einige Meerestiere, die nicht kannte – z.B. Percebes, probieren musste: Hmm köstlich! 

Ach und noch ganz wichtig: Ich habe – neben dem Geländefahren- weitere wesentliche Dinge gelernt:

1 Hijo de la Puta
2. Cabrón
3. Gilipollas (un insecto con muchas piernas? ;-))

Y quizás más importante: Ostias!!!!!!!!

Ostia, qué viaje !
Ostia, qué tios alla y que amigos ahora !!!!!

Gracias a todos !!

Ich hoffe, ich werde meine neuen Freunde auch einmal in Deutschland begrüßen dürfen.

Endurogalica: Prädikat: Sehr empfehlenswert!

Zurück nach Deutschland ging es dann wegen des schlechten Wetters weiter südlich über Zaragossa und Barcelona. Nach einem Relaxtag am Strand des Mittelmeers erreichte ich dann gemütlich nach drei Tagen das kalte aber sonnige Deutschland. 5000 km mehr auf der Uhr.

…und glücklich
 
 

 

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