Motorschaden nach Umfaller

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Motorschaden nach Umfaller

Beitragvon Josef » Di 9. Jul 2019, 10:54

Ich bin mit meiner TT 600re beim Anfahren in einem Waldstück nach rechts umgefallen. Kleiner dummer Fahrfehler. Sollte ja bei einer Enduro nichts tragisches sein. Gas blieb hängen, Motorrad drehte hoch und ich betätigte den Killschalter.
Beim aufheben lag unterm Moped eine Ölpfütze. Nach dem Aufheben ging sie sofort wieder an. Allerdings tropfte unter dem Tank Öl raus.
Und aus dem Motor kamen Klackergeräusche. Sofort wieder ausgemacht und sie dann mit einem Transporter in die Garage transportiert.
Nachdem der Tank runter war löste sich das Rätsel. Der Blindstopfen für den Dekompressionshebel war weg. Zur Erklärung. Da wo bei der TTR er Dekompressionshebel am Zylinderkopfdeckel ist, ist bei der TTRE ein Stopfen. Dieser Stopfen war verschwunden .Dort war das Öl rausgeschossen.
Erster Gedanke: Vieleicht klackert das so laut weil der Stopfen jetzt fehlt Ich habe also einen noch vorhandenen Dekompressionshebel samt Dichtung eingebaut Öl nachgefüllt und den Motor angeworfen. Ging sofort an, das Klackern immer noch da. Und schnell wieder aus.
Da der Motor vorher sehr ruhig ohne irgendein ungesundes Geräusch lief war klar, irgendwas ist kaputt. Und das nach vielleicht 30 Sekunden laufen lassen nach demUmfaller und dem Ölverlust. ( Umfaller plus 2 mal kurz noch angemacht)
Motor ausgebaut und Zylinderkopfdeckel runtergemacht. Ich erwarte Riefen an der Nockenwelle und oder an den "Lagern" am Deckel.
Aber gar nicht. Sieht alles sehr jungfräulich aus. Top. Jetzt war ich doch verblüfft. Woher kommt das Klackergeräusche ?
Dann sah ich das am rechten Einlasskipphebel das Ventileinstellschräubchen viel zu weit rausgedreht war. Und dann sah ich dass die Kontermutter fehlte................ und auch zwischen den Ventilen (im Kopf) nicht zu finden war.
Der Motor lief bis zum Umfaller völlig ruhig ( der leiseste tt/xt Motor den ich je hatte)
Ich steh vor einem Rätsel, wie kann durch ein Umfaller dieser Stöpsel den ich auch nicht mehr gefunden hab) rausgehen ?
Wie kann die Kontermutter weg sein obwohl der Motor woher keinerlei Anzeichen machte , dass die Ventile "falsch" eingestellt sind.
Das jetzige Klappergeräusch hörte sich ja an wie irgendwas mit den Ventilen.
Könnten durch den Ölverlust andere Lager zerstört worden sein( z.B. Pleullager usw)?
Und was mache ich jetzt? Motor auf und die Schraube suchen?
Odereinfach eien nueu Kontermutter deauf Ventile einstellen und wieder einbauen ?
Bin gerade etwas Ideenlos
Bin Dankbar für jeden Tip oder Idee

Gruss Josef
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Re: Motorschaden nach Umfaller

Beitragvon Eumel » Di 9. Jul 2019, 14:07

Moin
Ich hab mal eine der beiden Schrauben des Nockenwellenzahnrades an den Steuerkettenschacht geopfert :w
Hab dann den Lichtmaschinendeckel abgenommen und konnte die Schraube mit nem Magneten an ner Gewindestange rausfischen.
Wäre doch denkbar das die Mutter durch den Kettenschacht richtung Sumpf gewandert ist?
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Re: Motorschaden nach Umfaller

Beitragvon Torn » Di 9. Jul 2019, 14:33

Also wegen Öl musst du dir keine Gedanken machen, da ist rein gar nichts passiert - der Motor ist fast komplett wälzgelagert, der macht einiges an Trockenlauf mit. Wie der Stopfen verschwinden kann, ist rätselhaft, aber die Kontermutter könnte ganz simpel durch einen Montagefehler schon vorher losgeruckelt sein. Dumm, dass die jetzt vermutlich im Ölsumpf des Motors liegt - aber selbst da wird kaum etwas passieren. Evtl. die Ölablaßschraube am Motorblock gegen eine mit Magnet tauschen, damit du die Mutter irgendwann doch rausholen kannst. Ich hatte in einem gebraucht gekauftem Auto mal ein M8x30 Schraube im Ansaugkanal vor einem Ventil liegen (hatte irgendwie die Ansaugbrücke wegen anderer Reparaturen abgenommen und sie dabei entdeckt). Der Schraubenkopf war etwas angedengelt, aber der Motor lief einwandfrei noch paar Jahre. Und beim Yamaha-Motor ist einem Freund mal das Zahnrad vom 5ten Gang zerbröselt, der ist dann noch 100km bis nach Hause gefahren - neues Getriebe rein und der Rest war ok.... ...ist sehr robust der Motor!
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Re: Motorschaden nach Umfaller

Beitragvon Iceman » Di 9. Jul 2019, 20:18

Die Kontermutter war schon vorher weg, das hast du eben nun erst gemerkt!
Ich tippe auf Steuerkette!
Diese ist wegen dem auf Seite ausmachen, einen Zahn übergesprungen (... vielleicht)
Das klackern sind nun die Ventile die gegen den Kolben schlagen!
Die Mutter macht dir nicht so gleichmäßige Geräusche!
Also: Steuerzeiten erst prüfen.....tippe auf 85%
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Re: Motorschaden nach Umfaller

Beitragvon Torn » Di 9. Jul 2019, 20:36

Diese ist wegen dem auf Seite ausmachen, einen Zahn übergesprungen (... vielleicht)
Das klackern sind nun die Ventile die gegen den Kolben schlagen!


das ist absoluter Blödsinn!
erstens kann die Steuerkette sozusagen gar nicht überspringen, oder erst nach ca. 500000tkm Nutzungsdauer (unten ist nen Blockierblech verbaut! Total unmöglich !!!!) und zu Punkt 2: Die Ventile schlagen bei einem Zahn Versatz niemals auf den Kolbenboden (1/3 Versatz haben schon die beiden Nockenwellenzahnräder von 34K auf 3AJ Block, KW-serienstreuung gar nicht mit berechnet!) !!!! Theoretiker vs Praktiker, der es alles ausprobiert hat! Getriebtausch in 5h mit Weiterfahrt - bitte nachmachen!

Den Thread vor diesem braucht keiner lesen - absolut unsinnig!!!! Und zu 185% keine Steuerzeiten!
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Re: Motorschaden nach Umfaller

Beitragvon Josef » Di 9. Jul 2019, 21:28

Danke für die Antworten
das die Steuerkette weiter gesprungen ist halte ich auch für mehr als unwahrscheinlich. Zumal sie bei der jetzigen Prüfung sehr stram war, also gut vom Steuerkettenspanner gerpannt ist. Das klackern kamm sicher nicht von der entfleuchten Mutter da das Geräusch regelmäßig/rytmisch ist.
. Nachwievor ist es mir rätselhaft das das Deckelchen durch einen Umfaller rausfliegt.Eine Theorie die ich hab ist, das die Mutter das Deckelchen rausgepfeffert hat
Ich frage mich auch wie der Motor vorher so makellos lief wenn die Mutter schon locker war. Da muss sich doch das Ventilspiel schon vorher verstellt haben. oder ? Der Motor höhrte sich aber sehr rund an.
Die Einstellschraube war ja jetzt extrem weit rausgedreht. (Dadurch war es mir erst aufgefallen dass die Mutter fehlte) Das heisst doch riesiges Spiel ? oder ? Könnte das dies klackernde Geräusch machen. ?
Werde morgen mal den Lichtmaschinedeckel abmachen und die Mutter suchen. Ich vermute aber dass ich nichts finden werde.
Und eine Magnetschraube werde ich mir auch besorgen.
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Re: Motorschaden nach Umfaller

Beitragvon Torn » Mi 10. Jul 2019, 05:54

Nachwievor ist es mir rätselhaft das das Deckelchen durch einen Umfaller rausfliegt.Eine Theorie die ich hab ist, das die Mutter das Deckelchen rausgepfeffert hat

ist es möglich das dein besagter stopfen beim aufschlag zerstört wurde und eventuell bruchstücke im motorinneren gelandet sind?


Der Stopfen ist ein Ersatz für den Siri, der dort ja immer verbaut wurde wegen Autodeko. Der Müsste auch aus Gummi mit innenblech sein - zerbröseln sehr unwahrscheinlich. Die Welle vom Ausrückhebel hat gerade mal 12mm - ob da eine Mutter SW10 mal eben so durchfliegt und dann noch den Deckel mit rausschlägt wäre wie ein 6er im Lotto. Der Deckel saß vermutlich schon nicht richtig fest drin und beim Umfallen war das genau die richtige Beschleunigung für ihn, um sich zu verdünnisieren.

dein motor durch den sturz krumm ist.

Der Motor ist mittragend - ich halte es für unwahrscheinlich, daß der sich verbiegt, da gehen eher die seitlichen Deckel kaputt.

Da muss sich doch das Ventilspiel schon vorher verstellt haben. oder ? Der Motor höhrte sich aber sehr rund an.
Die Einstellschraube war ja jetzt extrem weit rausgedreht. (Dadurch war es mir erst aufgefallen dass die Mutter fehlte) Das heisst doch riesiges Spiel ? oder ? Könnte das dies klackernde Geräusch machen. ?

Der Motor ist mechanisch eh sehr laut und die Kipphebel erzeugen nur ein leichtes Klackern - keine Ahnung inwieweit du das als normal empfunden hast. Auf jeden fall hört man das rythmisch, wenn der Kipphebel mit soviel Abstand auf das Ventil schlägt. Ganz evtl. hat sich der Kipphebel verbogen oder die Schraube schlägt irgendwo an!?
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Re: Motorschaden nach Umfaller

Beitragvon Josef » Mi 10. Jul 2019, 06:39

Also. ich habe im Kipphebel, Nockenwellenraum weder Beschädigungen noch Gummibrösel gefunden , der kann , so glaube ich, auch nur nach Außen rausfliegen. Und ich bin mit dem Moped auch einfach nur,beim Anfahren, dämlich, umgefallen, auf Waldboden. da verbiegt sich ja nix.
Torn hat geschrieben:Also wegen Öl musst du dir keine Gedanken machen, da ist rein gar nichts passiert !

vagant hat geschrieben:wegen ölmangel brauchst du dir keine sorgen machen das da bei kurzem laufen lassen etwas schaden nimmt. es ist immer noch etwas restschmierung durch verteiltes öl im motor vorhanden

Das beruhgt mich. Dann werde ich den Motot nicht zerlegen. Ich werde nochmal die Mutter suchen.( Nockenwelle raus und linken Seitendeckel runter) und dann wieder zusammensetzen. Mit der Hoffnung dass, das Klackern vom riesigen Spiel des Kipphebel kam. Ob der Kipphebel verbogen ist werde ich nochmal prüfen, aber bei der ersten Prüfung, mit Vergeleich eines alten Ventildeckels konnte ich rein gar nichts feststellen.
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