Belgarda Nr. 2 / Neuer TT-Treiber

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Re: Belgarda Nr. 2 / Neuer TT-Treiber

Beitragvon Hiha » Mo 18. Okt 2021, 10:31

Das ist Geschmackssache. Der Motor ist konstruktionsmäßig einigermaßen modern, da er das Öl bereits mit Papierfilter reinigt. Gegen Synthetiköl ist nichts einzuwenden, besonders wenn der Motor nach einem Neuaufbau innen sauber ist. Und es muss die Nasskupplungsnorm JASO MA(2) erfüllt sein.

Gruß
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Re: Belgarda Nr. 2 / Neuer TT-Treiber

Beitragvon byrd » Mo 18. Okt 2021, 19:33

nein Synthetiköl ist nicht das Ware hatte es bei meiner XTZ750 drinnen Getriebeausgang Simmering wurde undicht.Sogar die WR400F wo jeder dachte High Tech war Mineralisch. HiHa wo ist der bitte einigermaßen modern? :cry: Getriebe,kurzes Pleuel alles leider nicht wirklich das gelbe vom Ei. :twisted: Sogar die TDM 850 ist mit Mineralisch besser bedient mein Motorrad Recycler hat mir gesagt nur mineralisches Öl bei der TDM 850 verwenden.Gruß BYRD
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Re: Belgarda Nr. 2 / Neuer TT-Treiber

Beitragvon Maybach » Do 21. Okt 2021, 21:01

@Byrd
Ich frage mich gerade, warum ich bei meiner TTE schon seit rd. 40.000 km ohne Probleme mit vollsynthetischem Öl fahre. Und jetzt hat sie knapp 70.000 km runter.
Und bei meiner XS650 (wahrlich kein moderner Motor!) fahre ich das seit über 100.000 km. Und sie hat jetzt 350.000 km runter.
Auch bei meiner nun 22 Jahre alten CB500 kommt das rein - ohne Probleme.

Dafür sind die Motoren inwändig schön sauber, das Öl muss nur einmal im Jahr gewechselt werden. Ich glaube, Du sitzt da einer deutlichen Fehlinformation auf. Da kann man schon mal was moderenes nehmen. Du fährst ja auch keine original italienische Luft mehr in den alten Pirellis, oder?

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Re: Belgarda Nr. 2 / Neuer TT-Treiber

Beitragvon KRS » So 2. Jan 2022, 16:54

Nachtrag zur Öhlins-FB-Bezeichnung und passende Hakenschlüssel....

Öhlins STX 46 Adventure - YA626 MK7
Typ-Code: S46HR1C1

Spring: 00580-16
Länge: 398 mm
Rate: 64 N/m
Stroke: 102

Passender Hakenschlüssel für Federvorspannung:
Erhältlich im Zupin-Onlineshop unter "Öhlins C-Spanner Single S46" / Artikel-Nr. OHOO71002
Der Schlüssel passt wohl auch auf Mono-Federbeine von Sachs, WP und Mupo......
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Re: Belgarda Nr. 2 / Neuer TT-Treiber

Beitragvon KRS » So 2. Jan 2022, 17:00

Vorab erst einmal bedankt für Eure Öl-Erfahrungswerte und ein Frohes Neues 2022..... kann ja nur besser werden :)
Ich wollte mit meiner Frage eigentlich nur in Erfahrung bringen ob es da nicht ein Motoröl gibt welches besonders gut für unsere luftgekühlten Motoren geeignet ist.

Nu hatte ich aber Blut geleckt und wollte gerne Wissen, welche Bestandteile eines Öles welche Aufgabe und wie man die Werte im Öl-Datenblatt zu interpretieren hat. Was sagt mir KOH/g ? Höhe des max. Flammpunktes ?
Dichte ,Viskositätsindex , Viskosität bei unterschiedlichen Temperaturen usw ? Das es kein "bestes Öl" für alle Einsatzwecke und Motoren ob jung oder alt gibt ist wohl unumstritten ( im wahrsten Sinne des Wortes ) !

Und jetzt die Frage aller Fragen...was heißt "funktioniert gut" ? Geht es besser ?
Welche Kriterien bestimmen denn eigentlich ein gutes Öl ? Scherstabilität ? Alterungszeit ? Viskositätstabilität ?Temperaturabeständigkeit ?

Ich habe mir mal diverse Öl-Datenblätter (Motul,Procycle,Ravenol,Saito) angeschaut und die Werte miteinander veglichen (mineral/halbsy/vollsy).

Zum Thema Flammpunkt: Jetzt kenne ich das nur aus dem 2 Takt-Bereich, weis aber nicht ob das so 1:1 auf 4 Takt übertragbar ist ?
2takt = Je niedriger der Flammpunkt, desto besser wird das Öl verbrannt, jedoch desto flüchtiger der Schmierfilm.
Je höher der Flammpunkt, desto schlechter wird das Öl verbrannt, jedoch desto beständiger der Ölfilm, was aber schnell zu Ablagerungen führen kann.....hat also alles seine Vor- bzw. Nachteile, je nach Einsatzzweck (Renne oder Straße)

Thema TBN-KOH/g bzw mg: Der TAN/TBN-Wert ist ein Indikator für das Alter und die Qualität von Ölen und Fetten (Säurezahl AN, Basenzahl BN, Neutra-Zahl = NZ) 

VI bzw Visko-Index: Je höher die Zahl desto geringer nimmt die Viskosität des Öles bei hohen Temperaturen ab. Grundsätzlich sagt der Volksmund ja...: Wenn Öl erhitz wird sinkt die Schmierfähigkeit ab und erhöht die Motorreibung/Temperatur…
so die Theorie. Also VI ist ein Art Beständigkeitsindex

Aber was sagen mir die unterschiedlichen Werte ? Wo sind die Untergrenzen, d.h. ab welchen Wert ist das Öl "schlecht" und ab welchem Wert besonders "gut" ?

Da das Thema aber ein (Öl)-Fass ohne Boden ist, habe ich für mich entschieden auf Eure Erfahrungswerte zurück zu greifen. Werde mir jetzt das halbsynthetische Procycle-Öl von der Louis-Hausmarke
(Fuchs-Öl) ordern. Fahre das Procycle Öl seit über 10 Jahren in meinen 2 Taktern und ich kann nicht mekkern. Funtkioniert einwandfrei und Kupplungsrutschen nicht vorhanden dank der Jaso 2MA-Spezifiktation.
Das Motul 5100 - 10W40 (halbsynt.) was zur Zeit verfüllt ist funktioniert soweit gut d.h. kein Kupplungsrutschen aber der Motor läuft damit etwas rauer und lauter. Vorher hatte ich das Motul 15W50 drin und ich bilde mir ein,
das sie damit ruhiger und geschmeidiger gelaufen ist. Da das Öl in meiner TTR eh jährlich, spätestens nach 3000-4000km gewechselt wird, mache ich mir keine Sorgen wegen einem wohl schnell alterndem Öl.



Aber eine Frage hätte ich da noch weil ich mir da unsicher bin . Kann ich bedenkenlos ein dickeres 20W50 Öl nehmen ? :roll:
Oder ist die Viskosität so "dick" da es evtl die Öl-Pumpe nicht schafft das Öl richtig umzuwälzen ?

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Re: Belgarda Nr. 2 / Neuer TT-Treiber

Beitragvon Hiha » Mo 3. Jan 2022, 15:03

KRS hat geschrieben:Ich wollte mit meiner Frage eigentlich nur in Erfahrung bringen ob es da nicht ein Motoröl gibt welches besonders gut für unsere luftgekühlten Motoren geeignet ist.

Ja, eigentlich schon. Speziell für "großvolumige luftgekühlte V2-Motoren" (amerikanischer Herkunft) gibts Öle die mehr ZDDP enthalten als moderne Motorradöle, und das wäre eigentlich nicht schlecht.
Ansonsten braucht der Flammpunkt nicht interessieren (ist ja kein Zweitakter),
synthetik ist besser als mineralisch, brauchts aber nicht,
die Norm JASO MA oder besser (MA2) sagt an, dass das Öl für Nasskupplungen geeignet ist, dazu kommt, dass im Gegensatz zur RD350, wo originalerweise Motoröl ins Getriebe geschüttet wurde, in unseren Viertaktern Motor und Getriebe aus dem gleichen Kreislauf versorgt werden (moderne Hochleistungsenduros haben oft getrennte Ölkreisläufe) und unser 4takt-Motorradöl eigentlich ganz andere Aufgaben erfüllen muss als in Auto und BMW-Motorrad.

Wie bei vielen Sachen ist die Ölfrage eine Philosophische. Es ist IMHO besser, das Öl nicht zu lange drin zu lassen (z.B. 3000km oder 1 Jahr, je nachdem was eher eintritt), eventuell ZDDP-Additive hinzu zu fügen, vollsynthetische Öle, oder gleich das gute Motul 300V zu verwenden. Ob die teueren Öle tatsächlich langfristig Verschleiß besser verhindern als ein gutes Mineralisches, und ob die unterschiedlichen Fahrweisen nicht unterm Strich einen größeren Effekt haben als verschiedene Ölqualitäten, das konnte mir bisher noch keiner glaubhaft darlegen.
Viskosität nehm ich bei der 600er 10W40 oder 50 vollsynthetik, in die alte 500er Zweiventiler füll ich 20W50. Beides ist mehr so eine Gefühlssache.

Gruß
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Re: Belgarda Nr. 2 / Neuer TT-Treiber

Beitragvon byrd » Mo 3. Jan 2022, 15:16

un woher kommt dann bei einigen die Synthetiköl verwenden das Kupplungsrutschen :roll:
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Re: Belgarda Nr. 2 / Neuer TT-Treiber

Beitragvon Maybach » Mo 3. Jan 2022, 17:27

@Byrd
Weil sie entweder kein JASO MA2 klassifiziertes Öl verwenden oder Autoöl (was aufs Gleiche rauskommt oder Öl verwenden wo z. B. MoS2-Additive zugegeben sind.
Oder schlicht und einfach deshalb, weil die Kupplungsfedern altersbedingt erledigt sind. Oder die Beläge. Oder die Reibscheiben.

Mir ist das bei nun zahlreichen alten Eisen noch nie passiert , dass bei einer intakten Kupplung und der Verwendung von JASO M2-klassifiziertem Öl die Kupplung durchgerutscht wäre.

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Re: Belgarda Nr. 2 / Neuer TT-Treiber

Beitragvon Hiha » Di 4. Jan 2022, 07:18

Wie oben schon geschrieben: Es gibt auch Mineralöle mit MA2 bei denen manche Kupplungen rutschen. Synthetiköl ist ja erstmal nicht "rutschiger", sondern thermisch stabiler. Fürs Kupplungsrutschen sind eher die Additive verantwortlich, und die sind unabhängig von Synth und Mineral, sondern vom Hexenmeister in seiner Ölchemistenküche...
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Re: Belgarda Nr. 2 / Neuer TT-Treiber

Beitragvon KRS » Do 13. Jan 2022, 12:46

Hallo zusammen,

vorab....ich finde es sehr löblich das man hier ordentlich miteinander diskutieren kann ohne das man persönlich wird. Habe ich leider schon zu oft in anderen Foren erleben dürfen...top !
Jeder kann, darf und soll seine eigene Meinung haben und vertreten!!! Das gehört einfach zu einer ordentlichen, konstruktiven Diskussion dazu !

Das Thema ZDDP-Additiv hatte ich beim stöbern bei den Harley-Ölen entdeckt. Da muss ich mich aber erst einmal schlau lesen.....möchte nicht "blind" irgendein Öl einfüllen aber evtl. interessant die Geschichte.
Ich denke, unsere doch in die Jahre gekommenen Motörchen sind mit mineralischem Öl gut bedient. Das war ja "früher" stand der Dinge und es scheint ja bis heute sehr gut funktioniert zu haben.

Ich war mit mir die ganze Zeit am hadern ob ich nu ein mineral- oder ein halbsysnthetisches Öl koofen soll.
Habe mir jetzt endlich das Procycle-Louis Hausmarke 15-W50 in halbsynthetisch geordert. Ausschlaggebendes Kaufargument gegenüber dem mineralischen Öl ist, dass synthetische Öle einfach thermisch stabiler sind !

Ich fahre mitlerweile nicht mehr bei Temperaturen unter 5 Grad aber im Hochsommer dagegen bis 40 GradC. Also mit 15W50 mache ich da nichts verkehrt.
Zuerst hatte ich bedenken ob das 50er nicht zu dick ist aber Yamaha/Belgarda schreibt ja im eigenen ServiceManual vor, das man entweder 10W30/W40 oder 20W40/W50 nehmen kann....also Freigabe seitens
Yamaha vorhanden und dank Eurer Erfahrungswerte weis ich jetzt das man es bedenkenlos verfüllen kann. Also die Ölpumpe sollte damit keine Probleme haben....

Ich bin mal gespannt ob der Motor mit dem 15W50 ruhiger läuft. Irgendwie habe ich das Gefühl das meine TT mit dem dünneren 10W40 rauer und lauter läuft.
Werde berichten sobald die 5Grad-Marke erreicht ist

Mal was zum Thema Motorradöl......sehr informativer und gelungener Artikel!
https://nippon-classic.de/ratgeber/moto ... otoroelen/
https://nippon-classic.de/ratgeber/motoroel/
Daumen hoch dafür :positive:

Gaaanz anderes Thema und weg vom Öl :-)
Ich habe im XT Forum was interessantes entdeckt. Ich rede von der Kontrolle der Muttern der Kurbelwelle und/oder Mutter der Ausgleichswelle kupplungsseitig.

Zuerst hatte ich das für ein Gerücht gehalten aber in der TT600-WhattsApp-Gruppe hatten auch 3 TTR-Fahrer damit ein Problem gehabt, jeweils bei Laufleistungen um die 20 000km und 40 000km.
Wenn bei leicht erhöhten Drehzahlen ab Standgas ein blechernes Klimmpern/klirren zu höhren ist, könnten sich die/eine Mutter gelöst haben. Die Sicherungsbleche darunter verursachen dann die
blechernden Geräusche. Steht aber alles im Link. https://www.xt-foren.de/xt-phpbb/viewtopic.php?t=150821

Werde das Thema im Zuge des Ölwechsels mal kontrollieren und auch berichten....

Linke zum Gruß

Chris


EDIT: So wie es den Anschein macht, ist der o.g. Link nicht mehr aktuell bzw die Seite nicht mehr online....
Wenn jemand von Euch die Anleitung noch irgendwo abgespeichert haben sollte, dann bitte melden !

Falls nicht, dann werde ich ´ne neue Anleitung schreiben......
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